Montag, 12. November 2012

Was bedeutet "Non Performing Loans"?

Bislang existiert keine eindeutige Definition zu dem Begriff "Non Performing Loans". In Fachkreisen wird die Bezeichnung mit dem Terminus "notleidende Kredite" übersetzt.

Bei diesen Verbindlichkeiten ist der Kreditnehmer nicht mehr in der Lage, seinen Verpflichtungen nachzukommen und die Rückzahlungen pünktlich zu leisten. Oftmals finden keine Rückzahlungen mehr statt. Die Kredite sind nur noch eine Last für die Bankbilanzen. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der notleidenden Kredite europaweit stark angestiegen - ein Trend, der vor allem der wirtschaftlichen Krisenlage auf dem Kontinent geschuldet ist. Vor allem in den südlichen Ländern, die von der Finanzkrise am  härtesten getroffen wurden, häuften sich die NPLs. Spitzenreiter ist jedoch immer noch Deutschland. Die Anzahl der NPLs ist zwar seit 2009 weitgehend konstant, doch auf dem Kontinent ist die BRD auf Platz 1. Unter Fachleuten kursiert für Deutschland der Begriff "NPL-Dorado".

Die notleidenden Kredite stellen die Banken gleich vor mehrere Probleme. So muss bei der Betreuung und der Abwicklung ein hoher Aufwand betrieben werden. Zudem sind sie aufgrund der unregelmäßigen Geldflüsse ein Störfaktor für das Liquiditätsmanagement. Nicht zuletzt entwickelt sich die steigende Anzahl der notleidenden Kredite mehr und mehr zu einem Imageproblem für das betreffende Institut. Eine der wichtigsten Eigenschaften einer Bank ist doch, gute und schlechte Kreditnehmer unterscheiden zu können. Ein Kreditinstitut wird demnach umso schlechter am Markt stehen, je höher die Anzahl der NPLs in ihren Bilanzen ist. Dies schlägt sich schlussendlich auch im Rating nieder. Also bieten die Institute diese Forderungen auf dem Kapitalmarkt an, um Kreditrisiken abzubauen und zusätzliche Liquidität für neue Geschäfte zur Verfügung zu haben. Durch einen erfolgreichen Verkauf von NPL senden die jeweiligen Institute positive Signale in die Richtung der Ratingagenturen, der Aufsichtsbehörden und der Kapitalgeber. Durch den Verkauf der Verbindlichkeiten entlasten sie ihre Bilanzen und reduzieren die Belastung ihres teuren und tendenziell knappen Eigenkapitals. Der NPL-Markt dient damit der Risikosteuerung und Refinanzierung und stabilisiert auf diese Weise das Finanzsystem insgesamt. 

Interessiert an den notleidenden Krediten sind gewöhnlich Bad Banks. Doch auch Privatinvestoren erwerben diese Forderungen immer häufiger. Die Käufer der NPLs profitieren von den regelmäßig sehr niedrigen Ankaufpreisen dieser Forderungen. Im Zuge des Forderungseinzugs und der Sicherheitenverwertung entwickelt sich hieraus ein attraktives Wertzuwachspotential. Mit dem vorliegenden Beteiligungsangebot wird dem interessierten Privatinvestor die Gelegenheit gegeben, sich in dem attraktiven NPL-Markt zu engagieren. Hauptaugenmerk der Investitionstätigkeit liegt auf dem Erwerb besicherter Forderungen. Durch die Vielzahl der im Investitionsportfolio vertretenen Einzelforderungen erreicht die Gesellschaft eine breite Diversifizierung ihres Kapitals. Die Wertschöpfung basiert gleichermaßen auf dem günstigen Einkauf der Forderungen wie auch auf deren professioneller Vermarktung, sei es durch Einziehung, durch Verwertung der zugrundeliegenden Sicherheiten oder durch Weiterveräußerung.


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