Montag, 12. November 2012

Geschichte der Non Performing Loans

Der Grundstein für das NPL-Modell wurde zwischen 1986 und 1993 in den USA gelegt.

Die Savings-and-Loan-Krise brachte in den USA zahlreiche Institute ins Wanken. Knapp 1.600 Banken und Sparkassen brachen im Rahmen der Krise zusammen. Ein Gesamtschaden von mehr als 150 Milliarden Euro entstand, der zu hohen Budgetdefiziten in den 80er Jahren und im weiteren Verlauf zu einer Rezession in den USA führte. Danach hatte der Markt nur wenig Zeit, sich zu erholen. Infolge der Asienkrise ab 1997 sammelten sich in den Bankbilanzen „schlechte Kredite" an, die zum Teil an Investoren verkauft wurden. Global entwickelte sich ein Sekundärmarkt für Bankkredite.

Auch Europa blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. Ende der 1990er Jahre wurde die deutsche Wirtschaft von den konjunkturellen Einflüssen der Wiedervereinigung bestimmt. Dadurch und aufgrund des Kreditrisikomanagements der Banken wuchs das Volumen an notleidenden Forderungen beträchtlich an. Auf Investorenseite entstand auch ein großes Interesse an diesen Forderungen, doch erste Transaktionen ließen auf sich warten. Anders als in vielen europäischen Staaten, die ihre Portfolios durch den Verkauf von Non Performing Loans bereinigten, wickelten deutsche Banken ihre problematischen Kredite noch auf konventionelle Art und Weise in Eigenregie ab.

Erst 2003 startete auch in Deutschland ein Sekundärmarkt für notleidende Kreditportfolios. Seitdem werden hierzulande sukzessive großvolumige Transaktionen abgeschlossen. Seit längerem gilt der deutsche Markt weltweit als einer der interessantesten - rechtlichen und regulatorischen Risiken zum Trotz. Nicht umsonst sprechen einige Fachleute vom "NPL-Dorado Deutschland".

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