Dienstag, 13. November 2012

Der europäische NPL-Markt

Die schlechte wirtschaftliche Lage macht Europa seit längerem schwer zu schaffen. Vor allem die südlichen Länder des Kontinents befinden sich fest im Griff der Euro-Krise. Bedingt durch die schlechte wirtschaftliche Lage haben die Kreditinstitute europaweit mit Problemkrediten zu kämpfen.

In den Bilanzen der Banken häuften sich in den letzten Jahren die notleidenden Kredite an. In Deutschland stagnieren die Zahlen zwar, dennoch steht das Land mit der Anzahl der NPLs an der Spitze. Das Volumen der Problemkredite erreichte im ersten Halbjahr 2010 einen Höhepunkt. In den Büchern fanden sich NPLs im Nominalwert von 225 Mrd. Euro. Eine Bereinigung der Bilanzen durch Portfoliotransaktionen wurde unumgänglich.

Derzeit fällt es selbst Experten schwer, das zum Verkauf stehende NPL-Volumen zu schätzen. Worin sich jedoch alle sicher sind, ist, dass nicht das gesamte Volumen gehandelt wird, sondern nur ein Bruchteil. Gegenwärtig liegen die Renditen bei den notleidenden Krediten bei knapp 20 bis 25 Prozent.

Einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zufolge weist die deutsche Bankenbranche europaweit den größten Bestand an notleidenden Krediten auf, wobei die Anzahl der Verpflichtungen seit 2009 relativ stabil geblieben ist. Aufgrund der immensen Chancen, die sich Banken und Investoren insbesondere auf dem deutschen Markt eröffnen, sprechen einige Fachleute vom “NPL-Dorado Deutschland”. Es ist jedoch fraglich, wie lange Deutschland seine Spitzenposition noch halten kann. Mit fortschreitender Krise schrumpft der Abstand zu den anderen europäischen Ländern zusehends. Vor allem in den Ländern, die besonders hart von der Euro-Krise betroffen sind, steigt die Anzahl der notleidenden Kredite. Vor allem in Irland steigt das Volumen der Non Performing Loans rasant an. Die Anzahl der Problemkredite hat sich in drei Jahren fast verachtfacht. Doch auch Griechenland und Spanien holen auf.

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